RSS Feed

Posts Tagged ‘Bock’

  1. Sud Nr. 80 – Wetterauer Rübenbock

    Januar 11, 2018 by Heiko

    Seit bei uns in der Wetterau die Zuckerrübenernte im Gange ist, türmen sich die riesigen Rübenhaufen an den Rändern der Feldwege. Als Kinder auf dem Land haben wir die früher immer kleingeschnipselt und zu Rübensirup gekocht.

    Da passiert im Wesentlichen das gleiche wie bei der Zuckergewinnung aus den Rüben für den Kristallzucker (Saccharose), der in so vielen Lebensmitteln verarbeitet wird oder in unserem Tee oder Kaffee landet.

    Warum also nicht auch mal als Zutat für ein Bier verwenden. Die gelöste Saccharose wird vollständig von der Hefe verstoffwechselt. Ca. 15-20% Zucker enthält so eine Rübe. Das habe ich als grobe Annahme berücksichtigt und knapp 2kg Rüben in mein Rezept eingerechnet.

    Die Idee oder Hoffnung ist, dass das würzig-erdige den Brauprozess und die Gärung überdauert und im späteren Bier erhalten bleibt. Noch konnte ich es nicht rausfinden. Der Bock ist noch in der Nachgärung.

     


  2. Sud Nr. 69 – „Heller Bock“

    April 3, 2017 by Heiko

    Ich habe lange nicht mehr untergärig gebraut, genau genommen seit fast 1,5 Jahren nicht. Das liegt daran, dass es so viele tolle und spannende obergärige Bierstile und Rezeptideen auszuprobieren gibt. Obergärige Biere ist im Gärprozess grundsätzlich einfacher zu handhaben und benötigen zudem kürzere Zeiträume bei Gärung und Reifung. Nun habe ich aber einen neuen Wettbewerb zum Anlass genommen, meinen ersten untergärigen hellen Bock zu brauen. Neben den traditionellen untergärigen deutschen Vollbieren wie Pils, Export oder Helles ist ein heller Bock einer der Klassiker. Maibock und heller Bock werden dabei meist Synonym gebraucht und sind im Wesentlichen nicht trennscharf voneinander abzugrenzen. Auch der BJCP sagt das im Wesentlichen, da Maibock nicht als eigene Kategorie geführt wird. Im Wesentlich ist der Helle Bock durch folgende Kennzahlen beschrieben:

    • Stammwürze: 16° bis 17,5° Plato
    • Farbe: 11 – 23 EBC
    • Bitterkeit: 23 – 35 IBU
    • Alkoholgehalt: 6,3 – 7,4% vol.

    Der Grund, warum ich mich dafür entschieden habe ist nicht der Wunsch im Sommer ein Starkbier im Kühlschrank zu haben, sondern eine Ausschreibung der Brauerei Störtebeker in Stralsund. Die haben nämlich den strategisch klugen Schritt gemacht, die erste deutsche Meisterschaft im Hobbybrauen auszurufen und sich damit de facto eine Art Austragungsrecht gesichert. Ein vergleichbares Event veranstaltet die Brauerei Camba Bavaria schon seit einigen Jahren, aber die nennen das dann “ Camba Bierfestival mit Hobbybrauerwettbewerb“. Ein tolles Event, an dem ich 2016 zum ersten Mal teilnehmen konnte. Deutsche Meisterschaft klingt allerdings nach außen deutlich schwergewichtiger, obwohl es in der gleichen Liga spielt. Lange Rede kurzer Sinn. Das Motto für die Meisterschaft ist „Heller Bock“. Wobei Störtebeker es da mit dem klassischen Stil nicht so genau nimmt. Erlaubt sind auch obergärige Biere (außer Weizenböcke) und auch sonst geht man tolerant an die Definition heran.

    Allgemeine Infos:
    https://www.stoertebeker-brauquartier.com/de_de/das-festival-2017/

    Infos für Hobbybrauer:
    https://www.stoertebeker-brauquartier.com/de_de/informationen-fuer-hobbybrauer/

    Teilnahmebedingungen:
    https://cde.stoertebeker.com/uploads/file/20170327083732__Teilnahmebedingungen_Deutsche_Meisterschaft_Hobbybrauer.pd

    Ich besinne mich allerdings auf die klassische Definition, wohlwissend, dass ich mir damit vermutlich keinen Gefallen tue. Einen guten, klassischen, untergärigen, hellen Bock zu brauen halte ich für sehr viel anspruchsvoller, als ein schmackhaftes Strong Ale herzustellen. Dafür ist die Bandbreite toller obergäriger Hefe und auch Hopfensorten zu groß. Klar kann ich auch tolle (internationale) Aromahopfen in einen hellen Bock werden, aber klassisch bleibt klassischen und daher wurde es in meinen Fall deutscher Tettnanger Hopfen. Bei der Bewertung kann das gut und schlecht ausgehen. Entweder man wird für die Besinnung auf die traditionellen Stile gelobt oder man wirkt wie in ewiggestriger, unbeweglicher Protektionist ohne Fantasie, an dem die Craftbeerrevolution vorbeigegangen zu sein scheint. Mal schauen, ob ich es herausfinden kann.

    Am 29. Juli findet der Wettbewerb in Stralsund statt. Eine persönliche Anwesenheit ist verpflichtend. Daher steht das Ganze noch ein bisschen auf der Kippe, da ich nicht weiß, ob das hinhauen wird. Sind immerhin rund 750km oder 8 Stunden mit der Bahn … und das in der Ferienzeit. Mal abwarten. Das Bier dazu ist auf jeden Fall seit gestern bei 10°C in der Gärung.

    to be continued …