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  1. Flaschenspülmaschine

    Januar 14, 2016 by Heiko

    Brauen heißt Bauen … nächster Akt. 🙂

    Das nervige Flaschenschrubben geht mir schon seit langem gewaltig auf den Sack. Einweichen, bürsten, nachspülen und das alles knieend vor der Badewanne. Wenn insgesamt 60 Liter abgefüllt werden wie z.B. hier, dann heißt das 120 Flaschen in gekrümmter Haltung einzeln in einer gefühlten Ewigkeit zu schrubben. Da hatte ich nicht länger Bock drauf. Bereits im Sommer hatte ich bei Ebay Kleinanzeigen für 30,00 € eine alte Spülmaschine in Bad Nauheim entdeckt und gekauft.

    Die Innenkörbe (oben und unten) habe ich herausgenommen und den Auslassstutzen für das Spülwasser vermessen – 28mm Innendurchmessser. Inspiriert durch die kreative Arbeit einiger Hobbybrauerkollegen habe ich mich dann ans Reißbrett gesetzt und ein Muster für ein Netz aus Kupferrohren entworfen, dass eine gleichmäßige Verteilung des Spülwasser auf insgesamt 20 Ausgänge verteilt. Der Plan sah dann zu anfangs so zunächst so aus. Erstmal ein Muster entwerfen und die notwendigen Teile ermitteln. Ein paar Einzelteile zum Ausprobieren hatte ich mir vorher im Baumarkt besorgt.

    Foto 20.12.15, 09 25 43

    Daraus habe ich eine Materialliste zusammengestellt und bin erneut in den Baumarkt gefahren.

    Material

    • Kuperrohr 12mm AD (4 x 2m)
    • Lötfittinge Kupfer 90° 12mm ID
    • Lötfittinge Kupfer T-Stück 12mm ID
    • Kuperkappen zum Löten 12mm
    • Reduzierstück 28mm – 15mm
    • Reduzierstück 15mm -12mm
    • Weichlot
    • Weichlötpaste

    Gesamtkosten ca. 100 Euro

    Einen Kupferrohrschneider konnte ich auftreiben. Zusätzlich habe ich mir im Baumarkt noch einen Lötbrenner mitgenommen. Kann man immer brauchen und die nächste Crème Brûlée ist damit auch gesichert. 😉

    Gelötet hatte ich vorher noch nicht, aber 15 Minuten googeln und 2 Youtube Videos später habe ich mich an das Thema Weichlöten herangewagt. Zunächst habe ich die Kuperrohre anhand meiner Zeichnung auf Maß geschnitten, bereit gelegt und schon mal lose zusammengesteckt, um zu sehen, ob das alles passt wie gewünscht. Unverlötet natürlich ein bisschen wackelig, aber auf den Blick okay.

    Als nächstes habe ich die Einzelarme verlötet, d.h. die Rohrenden mit Stahlwolle blank geputzt, mit Lötpaste bestrichen, in die Fittinge gesteckt und ausgerichtet. Danach Lötbrenner angeworfen, die Schnittstelle erhitzt bis das in der Lötpaste enthaltene Flussmittel silbrig wird und sich deutlich verflüssigt. Dann einfach kurz den Lötdraht an die Schnittstelle halten und der Kapillareffekt zieht das Lot in den Spalt. Hmm, ging relativ einfach finde ich. Nimmt man ein bischen zuviel Lot gibt’s nen unschönen Tropfen an der Schnittstelle. Aber naja, bin ja kein Installateur und muss ja auch keinen Schönheitspreis gewinnen. Insgesamt habe ich ca. 3/4 Stunde gelötet. Das Schneiden im Vorfeld war wesentlich nerviger.

    Danach mussten noch die Kupferkappen auf die Sprührohre. Um einen Sprühkopf zu erhalten mussten dann noch jeweils drei 1mm Löcher in die Kappen gebohrt werden.

    Das fertige „Kupergeweih“ sah dann so aus. Bedingt durch die Tatsache, dass ich kein Reduzierstück gefunden habe, dass direkt von 28mm (Maschinenauslass) auf 12mm „Geweihauslass“ geht musste ich eine weitere Muffe dazwischen löten. Dadurch ist das Geweih nun rund 8 cm über dem Auslass. Für zusätzliche Stabilität habe ich noch vier variable Edelstahlstangen mit Rohrhaltern an den vier Ecken befestigt. Damit steht der Einsatz stabil in der Maschine und ist bereit für die Jungfernfahrt.