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Posts Tagged ‘Pale Ale’

  1. Die Geschichte des Needlejuice

    November 12, 2017 by Heiko

    Als ich am 25.09.2016 Fichtenspitzen in meinen Sudkessel geworfen habe, waren mir die Konsequenzen, die diese Tat haben würde, nicht bewusst.

    Teil I – Das Experiment (09/2016)
    Der Sud (siehe hier)

    Teil II – Der Wettbewerb (11/2016)
    Der Needlejuice setzt sich gegen knapp 40 Konkurrenten beim Hobbybrauerwettbewerb der Mainzer Craftbeermesse durch.

    Das war wirklich nicht leicht. 38 verschiedene Biere wurden zum diesjährigen Hobbybrauerwettbewerb eingereicht und viele…

    Posted by CraftBeerMesse Mainz on Montag, 5. Dezember 2016

    Teil III – Neuauflage Alt vs. Neu (07/2017)

    Für das Hobbybrauerfestival bei Camba Bavaria habe ich geplant, u.A. eine Neuauflage meines prämierten Needlejuices aufzulegen. Da die „alten“ Nadeln vom ersten Sud nur noch für ca. 10 Liter ausreichen, habe ich zusätzliche Fichtenspitzen geerntet und getrocknet. Bereits beim Ernten und Waschen fielauf, dass die neuen Nadeln viel weniger Harz- und viel mehr Zitrusaromen verströmten. Die alten Nadeln stammten aus dem Frühjahr und hatten einen deutlichen Anteil an Knospen. Die neuen wurden im Juli geerntet und die Triebe waren bereits vollständig ausgebildet. Also ein deutlicher Unterschied.
    Ich habe daher beschlossen, den Sud am Kochende zu splitten und zu 50% mit alten und zu 50% mit neuen Nadeln zu verarbeiten. Zudem habe ich dieses Mal die Nadeln nicht einfach in den Sudkessel geworfen, sondern mit Teefiltern gearbeitet. Die Sauerei mit verstopfter Pumpe und Auslasshahn war zu nervig. Die Stammwürze lag dieses Mal aufgrund einer besseren Ausbeute auch etwas höher.

    Das Ergebnis?

    Nach rund 6 Wochen wurde zum ersten Mal probiert. Die Needlejuiceversion mit den alten Nadeln liefert ein fast identisches Ergebnis, wie das Originalbier. So sollte es auch sein. Die Verwendung der Teebeutel stellt also kein Problem dar und reduziert den Reinigungsaufwand erheblich. Der Erntezeitpunkt und die Anteile an harzigen Knospen ist also von noch größerer Bedeutung als bereits ganz zu anfangs vermutet. Die Variante mit den neuen Nadeln liefert ebenfalls ein spannendes Ergebnis, aber eben ein anderes. Der Geruch ist etwas weniger intensiv, harzige Noten fehlen fast vollständig. Dafür kommen die ätherischen Zitrusnoten deutlich raus. Es erinnert fast ein wenig an Latschenkiefern Franzbranntwein, aber bei weitem nicht so penetrant. Auch der Geschmack spiegelt das wieder. Alles in Allem weniger kräftig als das Original, andere Aromaschwerpunkte. Ein gefälliges, leckeres Bier aber zu weit entfernt vom Original, um guten Gewissens als „Needlejuice“ durchzugehen. Interessant. Für das Hobbybrauerfestival bei Camba Bavaria am 16.09. werde ich auf jeden Fall nur die knapp 10 Liter mit den Originalnadeln mitnehmen.

    Teil IV – Needlejuice beim Hobbybrauerfestival bei Camba Bavaria (09/2017)

    Eingereicht zum Wettbewerb, für den sich knapp 100 Hobbybrauer angemeldet haben, habe ich meine Interpretation eines belgischen Tripels. Für das Needlejuice fehlte mir dann doch ein bisschen die Eier muss ich sagen. Hätte ich vielleicht machen sollen.

    Das White IPA, dass „just-in-time“ fertig geworden ist, hat es dann doch nicht in den Ausschank geschafft. Ich hatte mich dagegen entschieden, nachdem wir am Vorabend einen etwas zu scharfen nach Geschmack festgestellt haben. Irritierenderweise ist uns dieser wenige Tage vorher nicht aufgefallen. Vielleicht lagert sich das noch aus. Das White IPA wurde also wieder für die Heimfahrt verstaut.

    Der Needlejuice wurde von einigen Hobbybrauerkollegen schon sehnlichst erwartet und fand auch beim Publikum erstaunlich schnell Zustimmung. „Bist Du der mit dem Fichtenbier?“ hab ich häufig gehört. „Da soll ich mal probieren.“ Das hatte zur Folge, dass ich bereits nach weniger als 2 Stunden „Leider ausverkauft“ auf das Needlejuice Schild schreiben musste. Die Nachfrage wäre doch deutlich größer gewesen.

    Darüber hinaus war es wieder eine wieder eine mega klasse Veranstaltung. Schätzungsweise 150 verschiedene Hobbybrauerbiere auf verdammt hohem Niveau, ein Wiedersehen mit vielen Gesichtern und auch eine Reihe neuer und netter Bekanntschaften.

    Die Rückmeldungen der Verkostung im Wettbewerb und die Anzahl meiner angebrochenen Flaschen besagt, dass es mein Tripel bis ins Finale von immerhin über 80 Bieren geschafft hat. Für das Podest hat es dieses Mal nicht gereicht. Ist aber auch zweitrangig. Tolle Veranstaltung, tolle Biere, tolle Rückmeldungen.

    Info auf der Camba-Seite

    Teil V – 1.500 Liter Needlejuice bei Kuehn Kunz Rosen (09/2017)

    Brauen bei Kuehn Kunz Rosen in Mainz

    WWW, Print und Radio

    Facebook CBM – Messebier brauen

    Facebook KKR – Das Needlejuice ist abgefüllt

    Allgemeine Zeitung Mainz

    Merkurist Mainz

    Wetterauer Zeitung

    Rockland Radio

    Teil VI – Needlejuice für alle auf der Craftbeermesse in Mainz (11/2017)

    Die Messe in Mainz war echt großartig und die Nachfrage nach dem Needlejuice sehr groß. Der Messeshop (in dem es den NJ als Flaschen zu kaufen gab) sagte am Ende der Messe, dass noch nie soviel von einer Biesorte verkauft worden ist. Hehe, da ist man natürlich megahappy.

    Marco und ich haben Freitag und Samstag am Stand verbracht, viele tolle Gespräche geführt und tolles Feedback bekommen. Das Spannenste waren die Gesichter der Besucher, wenn Sie die Nase ins Glas hielten bzw. den ersten Schluck genommen hatten.

     

    Zu guter Letzt habe ich noch diese wunderbare Verkostungsnotiz entdeckt. Danke Dir lieber Markus (den ich persönlich leider nicht kenne) dafür. 🙂

    Das neue „Needle Juice“ von Heiko Müller in Zusammenarbeit mit KUEHNKUNZROSEN in Mainz – unbedingt probieren! Gestern…

    Posted by Markus Mertins on Sonntag, 19. November 2017


  2. Sud Nr. 67 „Southern Promise Pale Ale“

    März 1, 2017 by Heiko

    Die Bestände sind inzwischen fast zur Neige gegangen, da ich seit September nur zweimal die Möglichkeit hatte zu brauen. Neben dem Obergärigen Märzen vom 01.01.2017 habe ich am 29.01.2017 den Braumeister für ein Pale Ale mit südafrikanischem Hopfen („Southern Promise“) angeworfen. Ich habe gesehen, dass es den inzwischen auch zu bestellen gibt. Ich hatte das 100gr Päckchen über einen anderen Hobbybrauer direkt aus Südafrika bezogen. Auch dieses Mal habe ich wieder 20 Liter angepeilt, um 10 Liter zu einem „Southern Promise Single Hop Pale“ zu verarbeiten und die anderen 10 Liter erneut mit Hopfen zu stopfen.

    Das Basisrezept die 20 Liter Würze bzw. Jungbier sind identisch. Eine Hälfte wird nach Ende der Hauptgärung und der ersten Kalthopfungsrunde mit „Southern Promise“ abgefüllt. Die zweite Hälfte bekommt eine zusätzliche Stopfrunde mit Comet und Willamette spendiert. Entweder wird das eine Aromabombe oder eine Enttäuschung.

    Hier das Rezept:

    Ausschlagmenge: 20l
    Stammwürze: 13.7°P
    Alkohol: 5.6%vol
    Bittere: 40IBU
    Farbe: 16EBC

    Schüttung:
    1300g Maris Otter Malt (25%)
    1300g Wiener Malz (25%)
    1200g Pilsner Malz (24%)
    1000g Münchner Malz Typ II (20%)
    300g Karamellmalz Hell (6%)

    Wasser:
    Hauptguss: 23l
    Nachguss: 4l

    Maische:
    5100g Schüttung Einmaischen in 22.9 Liter Wasser mit 57°C.
    Aufheizen auf 62°C. 20 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 67°C. 20 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 69°C. 10 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 72°C. 15 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 78°C.
    Abmaischen wenn Jodnormal

    Hopfen:
    15g Columbus/Tomahawk/Zeus (CTZ) Pellets 15.5%α 70min Kochen (30 IBU, 75%)
    15g Southern Promise Pellets 11.2%α 5min Kochen (10 IBU, 25%)
    85g Southern Promise Pellets 11.2%α 6 Tage Stopfen

    Hefe:
    Lallemand BRY-97 American Westcoast, Gärung bei 19°C

    Außerdem kam die modifizierte Abluftanlage zum Einsatz. Dieses Mal lief auch der Koch- bzw. Verdunstungsvorgang wie erwartet und die Würze kochte wallend. Auf der Außenseite wurde eine ordentliche Menge Dampf abgeführt wie man sehen kann.

     

    Folgende Optimierungen muss ich am Abluftsystem noch vornehmen:

    • Saubere (tropffreie) Befestigung des Übergangs von der Brüdenhaube zum Abluftrohr bzw. –schlauch
    • Möglichkeit zur Hopfengabe, ohne dass das die heiße Brüdenhaube hochgehoben werden muss
    • Bessere Lösung für das empfindliche (leicht verbeulende) Aluflexrohr finden
    • Ableitungsvorrichtung für Brüdenkondensatz entwickeln
    • Halte- und Hebevorrichtung für Brüdenhaube entwicklen (Wand- oder Deckenmontage?)

  3. Sud Nr. 65 „Needlejuice“ Pale Ale und Sud Nr. 66 „Cascadian Meadow“ Pale Ale

    Oktober 3, 2016 by Heiko

    Am 25. und 26.11. findet in Mainz die 2. Craftbeermesse statt. Auch dieses Jahr wird es wieder einen Hobbybrauerwettbewerb geben. Nachdem ich im Vorjahr gemäß der Vorgabe „Dunkles Winterbier“ mein Charming Chocolate Lager eingereicht habe, lautet das diesjährige Motto „Pale Ale Plus“. Das Plus steht für eine Extrazutat wie Früchte oder Gewürze. Da ich aktuell kein Interesse an Experimenten mit Früchten habe, sollte es eher in die würzige Richtung gehen. Zutaten wie Koriander, Rosmarin, Zitronengras, Ingwer, etc. sind beim Brauen mit Gewürzen nichts allzu besonders mehr. Nach wie vor z.T. exotisch für den Standard Biertrinkergaumen, aber nicht wirklich ungewöhnlich. Um im Zweifelsfall aus zwei Bieren wählen zu können habe ich mich für ein Basis Pale Ale Rezept entschieden, um diese Würze dann zu teilen und zu zwei Bieren auszubauen. Das Basisrezept zum Herstellen von 20 Liter Bierwürze sieht wie folgt aus

    Schüttung:
    2200g Wiener Malz (46%)
    2200g Maris Otter Malt (46%)
    180g Karamellmalz Pils (4%)
    120g Rauchmalz (3%)
    100g Karamellmalz Belgisch (2%)

    Maische:
    4800g Schüttung Einmaischen in 22 Liter Wasser mit 57°C.
    Aufheizen auf 67°C. 70 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 78°C.
    Abmaischen wenn Jodnormal

    Die Würze habe ich dann in zwei Teilsude geteilt. Für die erste Hälfte habe ich mir überlegt, ein Bier mit Fichtenspitzen zu brauen, das das traumhafte Aroma eines sommerlichen Nadelwaldes verströmt. Es soll dann natürlich nicht schmecken wie eine Rheumasalbe oder ein Saunaaufguss, sondern dezent würzig und harzig. Zur Komposition des Gesamtgeschmacks habe ich mich für zwei Hopfensorten entschieden, die für Ihre harzigen Töne nach Kiefer und Pinie bekannt sind, nämlich Chinook und Simcoe. In der Summe mit 37 Bittereinheiten und knapp 14°Plato Stammwürze (=knapp 6° Alkohol) kann ich mir das gut vorstellen.

    Getrockene Fichtenspitzen (Knospen und Nadeln)

    Für die zweite Hälfte der Würze habe ich mich für Heublumen Aroma entschieden. Das Bier soll dezent nach einer spätsommerlichen Almwiese duften und darüber hinaus frische, blumige Zitrusnoten haben. Letzteres soll durch Cascade Hopfen entstehen. Cascade war einer der ersten „Hype-Hopfensorten“  als vor ca. 3 Jahren die Craftbeerwelle gestartet ist. Beinahe jeder hatte ein Pale Ale oder IPA mit Cascade am Start. Auch in Weizebieren und allerlei anderen Stilen fand man diese Hopfensorte. Wie es mit Trends so ist, kamen dann schnell nacheinander andere Sorten wie Amarillo, Citra, Centennial, Comet, Nelson Sauvin, etc. Ich finde das Cascade Aroma nach wie vor klasse und habe mich für ein persönliches Revival entschieden. Für das Heuraroma habe ich mich gegen das Sammeln von Heu auf den Wiesen in meiner Region entschieden. Bei uns wird sehr intensive Landwirtschaft betrieben und da ist die Jauche des Bauern von nebenan vermutlich noch das kleinste Problem. Ich habe mich daher für Bio Heublumen aus einem Onlineshop entschieden.

    Getrocknete Heublumen

    In beiden Fällen habe ich die Zutaten zum Ende des Hopfenkochens in die Sudpfanne gegeben und während der Nachisomerisierungszeit ca. 15 Minuten in der Würze ziehen lassen und dann abgeseiht.

    Das Aroma des Fichtensuds war zunächst kräftig, aber nicht unangenehm … wenn man den Geruch von Fichtenwäldern mag natürlich. Das Heu war im Sudkessel deutlich zu riechen, aber in der abgekühlten Würze eher unauffällig. Ich bin gespannt, ob die Biere ggf. in den Ausguss müssen. Spannend finde ich das was mich erwartet allemal.

    UPDATE vom 17.12.2016

    Tja, was soll ich sagen … es ist eingetreten womit ich niemals gerechnet hätte. Das Fichten Pale Ale hat sich gegen knapp 40 andere Hobbybrauerbier durchgesetzt und den Wettbewerb in Mainz gewonnen!

    Hier die Rückmeldung vom Veranstalter:

    Hallo Heiko,

    herzlichen Glückwunsch, du hast den Mainzer Hobbybrauerwettbewerb gewonnen.

    Dein Needlejuice hat die komplette Jury überzeugt.
    Ein wirklich gelungenes, kreatives und ausgewogenes Bier mit tollem Aroma. Der deutliche Fichtengeruch harmoniert sehr gut mit den leichten Zitrusfrucht- und Ananasaromen. Der schlanke Körper, die spritzige Rezenz und die leichte Bittere sind hervorragend ausbalanciert.
    Wir waren wirklich alle begeistert von deinem Bier. Wir prüfen momentan noch die Möglichkeit, es für die nächste CraftBeerMesse brauen zu lassen. Sobald sich etwas konkretes ergibt, würde ich auf dich zukommen. Bis dahin viel Spaß mit deinem EasyDens von Anton Paar. Müsste bis spätestens Mittwoch bei dir eintreffen.

    Noch mal Gratulation zu deinem wirklich tollen Bier

    Die Meldung bei Facebook dazu gibt hier.

    Tja, was soll ich sagen. Ich bin mega happy und freue mich über den Sieg und über das Easy Dens Messgerät von Anton Paar, das gleich beim nächsten Sud zum Einsatz kommen wird.


  4. Sud Nr. 60 – M2 Pale Ale

    Juni 15, 2016 by Heiko

    Ich habe die zeitlich ausgedehnten Brautage zwar immer genossen, aber man musste (vor Allem bei aufwendigen Rezepten) immer zeitig anfangen, um nicht zur Tagesschau noch am Kessel zu stehen oder nicht zumindest noch am Schrubben zu sein. Seit der Speidel Braumeister im Spiel ist, kann man ein Rezept auch gerne an einem bereits angebrochenen Nachmittag durchziehen. Je einfacher das Rezept, desto schneller. Da es am Sonntag fast den ganzen Tag in Ströhöömen geregnet hat, habe ich um 13.00 Uhr kurzerhand beschlossen ein kleines aber (hoffentlich) feines Pale Ale dazwischen zu schieben. Schließlich wartete ja auch noch das verkürzte Malzrohr auf seine erste Bewährungsprobe. „Verkürztes Malzrohr“ bedeutet, dass man im 20 Liter Braumeister auch 10 Liter Sude brauen kann und als „Belohnung“ einen schnuckeligen und handlichen Kasten als Ausschlagmenge hat.

    Hier ist der Unterschied zwischen den beiden Modellen zu sehen. In das kleine Malzrohr passt schlichtweg die Hälfte der Menge an Malz und Wasser und raus kommt die Hälfte der Menge an Bier. Wenn doch nur alle Sachen im Leben so linear und kausal wären.

    Malzrohre

    Das kleine Malzrohr sitzt dann tiefer im Braumeisterkessel und der Füllstand ist wesentlich geringer.

    Aufsicht

    Klingt erstmal unspektakulär, isses auch. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem der menschliche Faktor ins Spiel kommt. Statistiken belegen, dass je nach Branche (Luftfahrt, Medizin, etc.) zwischen 80 und 90% der Unglücke durch menschliches Fehlverhalten ausgelöst werden. Okay durch Fehler am Sudkessel fällt jetzt keine 747 vom Himmel und man findet auch keine Gefäßklemme nach 3 Monaten im Unterleib, aber blöd kann‘s im Kleinen dennoch werden.

    Mein konkretes menschliches Versagen bestand darin, dass ich das Malz in den Kessel gekippt habe ohne vorher den Filterboden einzulegen. Das muss man sich so vorstellen, wie wenn man das Kaffeepulver in die gute alte Filtermaschine kippt, ohne vorher einen Kaffeefilter rein getan zu haben. Nach dem „Oh Shit“ Moment und der steigenden Pulsfrequenz folgte das mühselige und ungeplante Saubermachen. Statt einem Löffel Kaffeepulver waren es 2,1 kg Malz und das Wasser war auch schon im Kessel drin und rund 65° heiß. Also die ganze Sch**** aufwendig in Eimer gekippt, grummelnd den Braumeister sauber gemacht um den zweiten Versuch starten zu können. Inzwischen war dann das geschrotete Malz im Wasser gequollen und die ganze Pampe hat sich wie Haferschleim umfüllen lassen.

    Ab dann wurde es wieder entspannt und 3,5 Stunden später waren 9 Liter Würze mit 12,5° Plato im Gäreimer. Hmm, was weiß gar nicht, was ich hätte schreiben sollen, wenn ich das am Anfang nicht verkackt hätte. Naja Fazit ist, dass auch das 10 Liter Malzrohr einwandfrei funktioniert und man auch mal an einem fortgeschrittenen Nachmittag einen kleinen Sud einschieben kann.

    Ach ja … das Bier. Ein sommerliches Pale mit 2 Hopfensorten, die ich beide noch nicht verwendet habe. Mandarina Bavaria und Mistral. Erster wird von der Hälfte der Brauer und (Craft)Biertrinker hochgelobt und von der anderen Hälfte als enttäuschend abgestempelt. Das Mandarina IPA von Alex Himburg vom (ehemaligen) Braukunstkeller ist damit gehopft.

    Wie der Name schon vermuten lässt, ist dies ein Aromahopfen aus Bayern, der Mandarinenaromen erzeugen soll. Diesen Hopfen gibt es seit ungefähr 4-5 Jahren auf dem Markt und er stammt aus dem bayerischen Hüll in der Hallertau.

    Mistral ist eine relativ junge französische Hopfensorte. Im Vergleich zu Deutschland oder den USA ist Frankreich kein traditionelles Hopfenanbauland. Dennoch hat man scheinbar in den letzten Jahren ein paar Chardonnay Reben umgepflügt und Hopfen dafür angebaut. Seit kurzem kommen einige Aromasorten wie Aramis, Strisselspalter oder Triskel hierher. Ersten habe ich im A4 Pale Ale eingesetzt.

    Hier noch das Rezept:

    Ausschlagmenge: 9l
    Stammwürze: 12.1°P
    Alkohol: 5.1%vol
    Bittere: 30IBU
    Farbe: 11EBC

    Schüttung:
    1200g Pale Ale Malz (57%)
    400g Pilsner Malz (19%)
    200g Weizenmalz hell (10%)
    200g Münchner Malz Typ II (10%)
    100g Karamellmalz Hell (5%)

    Wasser:
    Hauptguss: 11l
    Nachguss: 1.5l

    Maische:
    2100g Schüttung Einmaischen in 11 Liter Wasser mit 63°C ergibt 62°C. 20 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 67°C. 50 Minuten Rast.
    Abmaischen wenn Jodnormal

    Hopfen:
    8g Mandarina Bavaria Pellets 7.7%a zur Vorderwürze, 75min Kochen
    6g Mandarina Bavaria Pellets 7.7%a 10min Kochen
    6g Mistral Pellets 5.4%a 10min Kochen

    Hefe:
    Fermentis Safale US-05, Gärung bei 19.5°C


  5. Sud Nr. 51 – Fermentus A4 Pale Ale

    Februar 2, 2016 by Heiko

    A4, C4, … was sich anhört wie Papiernormen oder Plastiksprengstoff ist eine Pale Ale Reihe, die ich gestartet habe. Nach dem C4 Pale Ale mit den 4 Hopfensorten Columbus, Cascade, Citra und Chinook waren es dieses Mal 4 „A“ Hopfen, nämlich Ahtanum, Archer, Amarillo und Aramis.

    Aromen: (Quelle: http://www.hopfen-der-welt.de)

    • Ahtanum: blumig, Zitrus, Lemon
    • Archer: blumig, Limone, Pfirsich
    • Amarillo: blumig, Zitrus, Orange
    • Aramis: mild, kräuterig, würzig, leichtes Zitrusaroma

     

    Ich bin bereits am Grübeln, welchen Buchstaben des Aphabets ich als nächstes nehmen werde. Q, X, Y dürften mangels Sortenvielfalt mit diesen Namen wohl ausfallen.

    Vielleicht „E“ mit Enigma, Ella, El Dorado und Equinox?

    Oder „G“ mit Galaxy, Galea, Green Bullet und Glacier?

    Oder „W“ mir Warrior, Willamette, Waimea und Wakatu?

    Die Namen geben zumindest noch einige spannende Kombination her. Ob das dann aromatisch passt, muss man dann mal sehen.

    Hier noch das Rezept:

    Ausschlagmenge: 21l
    Stammwürze: 12.4°P
    Alkohol: 5.1%vol
    Bittere: 29IBU
    Farbe: 13EBC

    Schüttung:
    1800g Pilsner Malz (40%)
    1800g Pale Ale Malz (40%)
    520g Münchner Malz Typ II (11%)
    420g Karamellmalz Hell (9%)

    Zusätze:

    Wasser:
    Hauptguss: 15l
    Nachguss: 15l

    Maische:
    4540g Schüttung Einmaischen in 14 Liter Wasser mit 70°C ergibt 67°C. 60 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 78°C. 0 Minuten Rast.
    Abmaischen wenn Jodnormal

    Hopfen:
    13g Amarillo Pellets 8.9%a zur Vorderwürze, 70min Kochen
    12g Aramis Pellets 7.2%a 10min Kochen
    20g Ahtanum Pellets 3.2%a 10min Kochen
    15g Archer Pellets 4.3%a 10min Kochen
    20g Ahtanum Pellets 3.2%a 6 Tage Stopfen
    20g Archer Pellets 4.3%a 6 Tage Stopfen
    10g Aramis Pellets 7.2%a 6 Tage Stopfen

    Hefe:
    Fermentis Safale US-05, Gärung bei 19°C

     

     


  6. Sud Nr. 48 – Fermentus „C4 Pale Ale“

    Dezember 30, 2015 by Heiko

    Wenn ich bisher Pale Ales, Strong Ales oder India Pale Ales gebraut habe, habe ich im Grunde fast identische Schüttungsanteile verwendet. Das hat von Anfang an ganz gut gepasst und ist auch alles soweit gelungen. Ich habe aber vor Allem bei den Pale Ales noch nicht den Königsweg gefunden. Das was mir vorschwebt soll ein durchaus massenkompatibles Pale Ale sein, bei dem man Einbahnstraßen Pilstrinkern im Vorfeld nicht einen 10minütigen Vortrag halten muss, warum das jetzt so schmeckt, wie’s schmeckt. „Normaler“ Alkoholgehalt, leichter Malzkörper, moderate Bittere und deutliches, aber „unpenetrantes“ Hopfenaroma. Eine Bier, von dem auch mal unbedenklich auf eine Party zwei Kästen mitnehmen kann ohne Weizen- und Pilstrinker einen Kulturschock zu verpassen.

    Ich denke das wird vermutlich der Start eine Probieren & Korrigieren Reihe bis das Ergebnis meinen Vorstellungen entspricht.

    Dies hier wird der erste Ansatz sein:

    Ausschlagmenge: 8l
    Stammwürze: 12.2°P
    Alkohol: 5%vol
    Bittere: 25IBU
    Farbe: 10EBC

    Schüttung:
    900g Pale Ale Malz (53%)
    450g Pilsner Malz Böhmisch (26%)
    200g Münchner Malz Typ I (12%)
    150g Haferflocken (9%)

    Wasser:
    Hauptguss: 5.5l
    Nachguss: 6.5l

    Maische:
    1700g Schüttung Einmaischen in 5.1 Liter Wasser mit 62°C. 40 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 66°C. 20 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 72°C. 10 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 78°C. 0 Minuten Rast.
    Abmaischen wenn Jodnormal

    Hopfen:
    3g Cascade Pellets 7%a zur Vorderwürze,
    3g Columbus Pellets 15.5%a 70min Kochen
    3g Cascade Pellets 7%a 5min Kochen
    3g Chinook Pellets 12.9%a Whirlpool 80°C
    2g Citra Pellets 13.5%a Whirlpool 80°C
    5g Cascade Pellets 7%a Whirlpool 80°C
    12g Citra Pellets 12%a 5 Tage Stopfen
    24g Cascade Pellets 7%a 5 Tage Stopfen

    Hefe:
    Danstar Nottingham Ale, Gärung bei 20°C

    Ach ja … warum C4?
    Ganz einfach Columbus, Cascade, Chinook, Citra 😉

    UPDATE vom 24.03.2016

    Das C4 Pale Ale muss ich leider als Kollateralschaden verbuchen, denn es war „zur falschen Zeit am falschen Ort“.

    Was war passiert? Am 22.11.2015 hab ich das „Disturbia Licorice Peppermint Porter“ gebraut. Das Bier fiel einem unagenehmen Aroma zum Opfer, das wohl auf die falsche Zutatenwahl bzw. Dosierung zurückzuführen ist. Hier der ganze Bericht dazu. Um so irritierter war ich zunächst, als ich diesen Fehlgeruch auch im C4 Pale Ale entdecken musste. Die Lösung war, dass der Garbehälter, den ich für das Latritz Porter verwendet hatte, trotz sorgfältiger Reinigung und Desinfektion diesen Geruch beibehalten hatte. Darin hatte ich dann das C4 Pale Ale vergoren und das wurde ihm zum Verhängnis. Der Garbehälter ist inzwischen entsorgt. Leider auch das Pale Ale. Sehr schade, denn die Columbus-, Cascade-, Chinook-, Citra-Aromen waren sensationell.


  7. Sud Nr. 39 – Fermentus „American Dream“ Pale Ale

    Juni 8, 2015 by Heiko

    Am 14.05. habe ich trotz Renovierungsstress und sich anbahnender Umzugshektik einen Brautag dazwischen geschoben.

    Über das Hobbybrauerforum habe ich durch Simon Bremer von schnapsbrenner.eu eine neue Flüssighefe (kostenlos) zum Testen zur Verfügung gestellt bekommen. Er hat fünf neue Hefesorten des polnischen Produzenten „Fermentum Mobile“ in sein Shopangebot aufgenommen und dazu einige Proben an Hobbybrauer verteilt:

    • FM13 Irische Dunkelheit
      Empfohlen für folgende Bierstyle: Dry Stout, Irish Red Ale, Robust Porter, Imperial IPA
    • FM25 Klösterliche Meditation
      Empfohlen für folgende Bierstyle: Belgian Ale, Dubbel, Tripel, Belgian Dark Strong Ale
    • FM26 Belgische Hügel
      Empfohlen für folgende Bierstyle : Blond, Dubbel, Tripel, Quadrupel
    • FM41 Gewürznelken und Bananen
      Empfohlen für folgende Bierstyle : Hefeweizen, Dunkelweizen, Weizenbock
    • FM52 Der amerikanische Traum
      Empfohlen für folgende Bierstyle: American Pale/Amber Ale, American IPA

     

    Letztere FM52 habe ich bekommen …

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    … und folgendes Rezept für ein sommerliches Pale Ale dafür zusammengestellt:

    Stammdaten:
    Ausschlagmenge: 20l
    Stammwürze: 12.5°P
    Alkohol: 5.1%vol
    Bittere: 33IBU
    Farbe: 13EBC

    Schüttung:
    3100g Pale Ale Malz (74%)
    400g Caramelmalz Hell (9,5%)
    400g Münchner Malz Typ II (9,5%)
    300g Haferflocken (7%)

    Wasser:
    Hauptguss: 17l
    Nachguss: 12l

    Maische:
    4200g Schüttung Einmaischen in 17 Liter Wasser mit 70°C ergibt 66°C. 70 Minuten Rast.
    Abmaischen wenn Jodnormal

    Hopfen:
    4g Cascade Pellets 7%a zur Vorderwürze, 90min Kochen
    4g Pacific Jade Pellets 14.6%a 70min Kochen
    5g Chinook Pellets 12.9%a 10min Kochen
    5g Equinox Pellets 13.9%a 10min Kochen
    5g Citra Pellets 14.2%a 10min Kochen
    5g Comet Pellets 8%a 10min Kochen
    32g Comet Pellets 8%a 6 Tage Stopfen
    16g Chinook Pellets 12.9%a 6 Tage Stopfen
    32g Equinox Pellets 13.9%a 6 Tage Stopfen
    16g Citra Pellets 14.6%a 6 Tage Stopfen

    Der bunte Hopfencocktail und die knapp 5 Gramm pro Liter Stopfhopfen dürften hoffentlich eine Aromabombe geben.
    Als Brauverfahren habe ich mich (der Einfachheit halber) für eine Kombirast als einfache Bottichmaische im Thermoport entschieden. Eines der Lieblingsverfahren amerikanischer Hobbybrauer. Die nutzen dazu häufig große Kühlboxen, also Thermobehälter. Also quasi „Deckel auf, Heiß Wasser drauf“ … so einfach wie’s klingt ist das Maischen dann auch.

    1. Thermobehälter auf
    2. 70° heißes Wasser rein
    3. Malzschrot rein
    4. Deckel zu
    5. 70 Minuten warten

     

    Hier noch ein paar Bilder zum Ablauf:

    Besonderheiten?

    Eigentlichkeit nicht viele. Zwischen dem Brautag und dem Tag an dem ich auf den Stopfhopfen umgeschlaucht habe sind ca. 2,5 Wochen und ein kompletter Umzug vergangen. Das Bier ist somit gegen Ende der Gärung umgezogen. Dem Kombirastverfahren sagt an i.d.R. nach, dass der Endvergärungsgrad, also die Menge der vergärbaren Zucker im Verhältnis zum Gesamtextrakt (Zuckergehalt) schlecht ist. Die FM52 Hefe hat aber die Würze von 12,5 °Plato Stammwürze auf 2° Plato Restextrakt vergoren. Das ist ein verhältnismäßiger niedriger Restextrakt und somit ein hoher Vergärungsgrad. Das Pale Ale verspricht also recht trocken zu werden, weil relativ wenige unvergärbare Restzucker im Bier verbleiben. Aber das passt auf jeden Fall sehr gut zum Stil der amerikanischen West Coast Biere.


  8. Sud Nr. 37 „Flämischer Hammer – Belgian Style IPA“ und Sud Nr.38 „Cervesa Aurum – Güldenes Starkbier“

    März 17, 2015 by Heiko

    Normalerweise stand am letzten Samstag ein West Coast IPA und ein Belgian Blonde Ale auf dem Plan. Der Doppelsud Brautag ist auch ohne Zwischenfälle verlaufen. Bis zum nächsten Morgen … (Der Beitragstitel lässt vielleicht schon vermuten was passiert ist.)
    Für das Belgische Blonde (77% Pilsener Malz, 12% Münchener Malz, 11% Haushaltszucker mit 16° Plato, 12 EBC, 38 IBU mit Perle, Saphir und East Kent Goldings) hatte ich die Safbrew Abbaye Hefe heraus gesucht. Eine Trockenhefe für Belgische Abteibiere mit hohem Vergärungsgrad. Für das Westcoast IPA (70% Pale Ale Malz, 10% Münchener Malz, 10% Haferflocken, 10% Caramell Malz mit 16° Plato, 15 EBC, 60 IBU mit Citra und Comet) habe ich mir die bewährte US-05 Trockenhefe ausgesucht, mit der ich schon eine gute IPAs hinbekommen habe.

    Bis zum nächsten Morgen standen dann die beiden Gärbehälter zum Abkühlen im Arbeitszimmer. Ich habe die Hefen getrennt voneinander rehydriert. Die leeren Päckchen habe ich noch zur Unterscheidung vor die Gefäße gelegt, um es dann letztendlich doch noch zu verhonken.!? Genau … ich habe die amerikanische Hefe in die belgische Würze gekippt! F**k! Letztendlich blieb mir keine Alternative, als die Abbaye Hefe dann auch noch in die andere Würze zu kippen. Die Idee vom belgischen Blonden und dem amerikanischen India Pale Ale ist damit auf jeden Fall vom Tisch. Doch was wird dabei rauskommen?

    Naja das IPA, bleibt von der Malzschüttung und der Hopfung  natürlich ein IPA. Allerdings wird das dann kein American West Coast IPA (so wie es z.B. in Kalifornien gebraut wird), sondern wohl eher eine „Belgian Style IPA“ mit Aromakomponenten eines Belgischen Abteibieres und wegen des zu erwartenden hohen Vergärungsgrades wohl eher ein Alkoholgehalt von ca. 7,3% haben. Zumindest ist der Stil keine neue Kreation. Letztens hatte ich z.B. das „Raging Bitch Belgian Style IPA“ von Flying Dog getrunken. Im Übrigen ganz lecker, wenn auch nicht überragend wie ich finde.
    Auch die New Belgium Brewery aus Columbia hat mit Ihrem „Belgo IPA“ ein solches im Programm. Naja auf jeden Fall spannend.

    Hmmm und „das andere“? Die Malzschüttung ist recht unkomplex. Hier hätte der Aromaeffekt ganz klar bei der Hefe gelegen. Die Hopfung ist mit 38 IBU recht herb und drei feine Aromahopfensorten sind drin. Die hätten als Counterpart zum hohen Alkoholgehalt von ca. 7% und vor Allem zu den Hefearomen wirken sollen. Die US-05 vergärt nicht ganz so hoch, sondern wird prognostisch bei 6,7 + x Prozent landen. Hier böte sich ggf. an moderat mit einem fruchtigen Hopfen zu stopfen, aber vielleicht lasse ich auch’s einfach so. Weiß ich noch nicht. Das wird dann ein erstmal einfach ein etwas stärkeres „Obergäriges Helles“ oder auch „Pale Ale“ für die Anglophilen. Durch den hohen Anteil an Pilsener Malz mit einem Schuss Münchener wird es leicht golden daherkommen. Golden … da greif ich dann doch mal tief in die Latinumkiste und fertig ist das „Cervesa Aurum – Güldenes Starkbier“. Wie sagt man doch so schön: „Viele Biere werden am Etikettierer gemacht!“ und so ist’s auch in diesem Fall. „Highway 1 West Coast IPA“ & „Gouden Vlaanderen Belgian Blonde Ale“ verschwinden auf jeden Fall erst mal wieder in der Pipeline.

    Hier noch die Rezepte:

    Rezept „Fermentus Highway 1 Westcoast IPA“
    Rezept „Fermentus Flämischer Hammer – Belgian Style IPA“ 

    Ausschlagmenge: 32l
    Stammwürze: 16.3°P
    Alkohol: 7%vol
    Bittere: 60IBU
    Farbe: 15EBC

    Schüttung:
    5700g Pale Ale Malz (70%)
    770g Münchner Malz Typ II (9%)
    770g Haferflocken (9%)
    410g Caramelmalz Pils (5%)
    410g Caramelmalz Hell (5%)
    140g Sauermalz (2%)

    Wasser:
    Hauptguss: 26l
    Nachguss: 19l

    Maische:
    8200g Schüttung Einmaischen in 26 Liter Wasser mit 70°C ergibt 67°C. 70 Minuten Rast.
    Abmaischen wenn Jodnormal

    Hopfen:
    12g Citra Pellets 14.2%a zur Vorderwürze, 90min Kochen
    18g Citra Pellets 14.2%a 70min Kochen
    30g Comet (USA) Pellets 8.8%a 45min Kochen
    20g Comet (USA) Pellets 8.8%a 10min Kochen
    20g Comet (USA) Pellets 8.8%a in den Whirlpool
    80g Comet (USA) Pellets 8.8%a 6 Tage Stopfen
    60g Citra Pellets 14.2%a 6 Tage Stopfen

    Hefe:
    Fermentis Safale US-05 Safbrew Abbaye, Gärung bei 19°C

    Rezept „Fermentus Gouden Vlaanderen (Goldenes Flandern)“
    Rezept „Fermentus Cervesa Aurum – Güldenes Starkbier“

    Ausschlagmenge: 24l
    Stammwürze: 15.5°P
    Alkohol: 7%vol
    Bittere: 38IBU
    Farbe: 11EBC

    Schüttung:
    4400g Pilsner Malz (76%)
    650g Münchner Malz Typ II (11%)
    650g Haushaltszucker (11%)
    110g Sauermalz (2%)

    Wasser:
    Hauptguss: 18l
    Nachguss: 15.1l

    Maische:
    3550g Schüttung Einmaischen in 18 Liter Wasser mit 63°C ergibt 55°C. 10 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 63°C. 45 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 72°C. 30 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 78°C. 10 Minuten Rast.
    Abmaischen wenn Jodnormal

    Hopfen:
    16g Perle Pellets 7%a zur Vorderwürze, 70min Kochen
    32g Saphir Pellets 3.3%a 60min Kochen
    22g East Kent Golding Pellets 5.5%a 15min Kochen
    55g Saphir Pellets 3.3%a 0min Kochen

    Hefe:
    Fermentis Safbrew Abbaye US-05, Gärung bei 19°C

    UPDATE vom 05.04.2015

    Das Belgian Style IPA habe ich wie geplant mit 3g/Liter Comet und 2g/Liter Citra für 10 Tage gestopft. Das folgende Bild zeigt schön, wie die Stopfbeutel (=Einweg-Teefilter) beim Umschlauchen des Jungbiers in ein zweites Fass langsam sichtbar werden. Die gepressten Hopfenpellets haben sich aufgelöst, vollgesaugt und aufgebläht. Deswegen empfiehlt es sich immer die Filter nur 35-40% mit Pellets zu befüllen, da diese sonst während des Stopfens aufplatzen können.

    Stopfhopfen

    Stopfhopfenbeutel im Belgian Style IPA

     

    Das Jungbier darf nun noch eine Woche stehen, um sich noch etwas zu klären, bevor es dann in Flaschen abgefüllt wird.

    Danach habe ich kurzfristig entschlossen das „Cervesa Aurum“ auch noch moderat zu stopfen. 2g/Liter feiner deutscher Saphir Aromahopfen und 1g/Liter amerikanischer Cascade dürfen nun nochmal 6 Tage im Jungbier ziehen bis dann auch dieses Bier in Flaschen abgefüllt werden kann.

    Frischer Stopfhopfen

    Die frischen Stopfhopfensäckchen für das Cervesa Aurum vor dem Umschlauchen des Jungbiers

     

     


  9. Sud Nr. 26 – Fermentus Strong Kitchen Pale Ale

    September 30, 2014 by Heiko

    Da es für Testrezepte und Experimente nicht immer gleich 25 oder 50 Liter Bier sein sollen (wäre schließlich schade drum, wenn’s letztendlich nicht schmeckt), habe ich am letzten Wochenende zusätzlich noch die 6-8 Liter Klasse eröffnet.

    Dazu habe ich einen zusätzlichen 10 Liter Edelstahltopf als Sudpfanne gekauft. Als Läuterbottich kommt für die angepeilte Ausschlagmenge „der doppelte OBI“ (in anderer Form auch doppelter Oskar genannt) zum Einsatz.

    Doppelter OBI? Das Prinzip besteht aus 2 ineinander gestaffelten lebensmittelechten Kunstoffeimern. Den Boden des oben sitzenden Eimers habe ich mit einem 3mm Bohrer wie einen Sieb durchlöchert, so dass die Würze in den unteren Eimer tropfen kann.

    IMG_0086

    Dem unteren habe ich einen 1/2 Zoll Auslaufhahn spendiert, so dass die Würze letztendlich ablaufen kann. Zusätzlich noch mit 2 Spanngurten eine zugeschnitte Isomatte als Wärmedämmung um den Eimer gewickelt und fertig ist der Billo-Mini-Läuterbottich für meine kleinen Küchensude.


    Zum Testen der Anlage und zum Verwerten übriggebliebener Malzreste der letzten Sude, habe ich ein unspektakuläres „Strong Kitchen Pale Ale“ eingebraut.

    Hier der Bericht eines entspannten Küchenbrautags in Bildern.

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    Hier noch das Rezept:

    Ausschlagmenge: 7l
    Stammwürze: 15,5°P
    Alkohol: 6.5vol
    Bittere: 30IBU
    Farbe: 17EBC

    Schüttung:
    1600g Pale Ale Malz (84%)
    100g Caramelmalz Amber (5%)
    100g Caramelmalz Hell (5%)
    50g Münchner Malz Typ I (3%)
    50g Sauermalz (3%)

    Wasser:
    Hauptguss: 7.5l
    Nachguss: 4.0l

    Maische:
    1900g Schüttung Einmaischen in 7.5 Liter Wasser mit 59°C.
    Aufheizen auf 57°C. 10 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 63°C. 45 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 72°C. 30 Minuten Rast.
    Aufheizen auf 78°C. 5 Minuten Rast.
    Abmaischen wenn Jodnormal

    Hopfen:
    5g Willamette Pellets 6.2%a zur Vorderwürze, 80min Kochen
    3g Willamette Pellets 6.2%a 30min Kochen
    5g Cascade Pellets 7%a 15min Kochen
    15g Willamette Pellets 6.2%a in den Whirlpool

    Hefe:
    Fermentis Safale US-05, Gärung bei 19°C

    [UPADTE vom 12.10.2014]
    Nachdem die Hauptgärung nach einer Woche nahezu zum Erliegen gekommen war, habe ich das Jungbier am 04.10. noch mit 2g/Liter Willamette zusätzlich (für knapp 1 Woche) gestopft und heute mit einem Restextrakt von ca. 3,5°Plato abgefüllt.