Brauen und Bauen sind ja bekanntlich beinahe unzertrennlich verbunden. Über das Hobbybrauerforum konnte ich von Simon aus Österreich einen laser-geschnittenen Bausatz für eine Brüdenhaube ergattern.
Brüden? Das sind die Dämpfe, die während des Hopfenkochens aus der Sudpfanne entweichen und den Raum in eine Sauna verwandeln. Warum also nicht einfach einen Deckel drauf? Ganz einfach. Das Ausdampfen ist erwünscht und wichtiger Prozessbestandteil. Neben der Zunahme der Würzekonzentration durch Verdampfen von Wasser werden auf diese Weise unerwünschte Stoffe, die man später nicht im fertigen Bier haben möchte, aus der Würze ausgetrieben.
Eine Lösung zum gezielten Abführen dieser Brüden ist eine eigens dafür konzipierte Haube. Hobbybrauer sind hierbei sehr erfinderisch. Umgedrehte Edelstahlgrills, Lampenschirme eines bekannten schwedischen Möbelhauses, Salatschüsseln, etc. müssen dafür schon mal herhalten. Umso glücklicher war ich, als ich mich an einer Sammelbestellung für einen passenden Haubenbausatz für meine 70 Liter Sudpfanne beteiligen konnte. Die Teile kamen dann fertig gelasert per Paket.
Nachdem ich motiviert und optimistisch an den Zusammenbau gegangen bin, habe ich nach gut der Hälfte das Ding erstmal entnervt in die Ecke gefeuert. Manuelles Biegen von Edelastahl in eine Rundform, fitzeliges zusammenfriemeln von Minischrauben und scharfe Metallkanten haben mir nach 2 Stunden dann erstmal die Laune verdorben.
Nach einer Woche Abstand habe ich das Ding dann fertig gestellt. Soviel Blutverlust hatte ich das letzte Mal, als mein Schädel Bekanntschaft mit einem Dachziegel gemacht hat. 😉
Ausprobieren werde ich sie allerdings erst im Frühjahr, da ich erst dann wieder auf der großen Anlage brauen werde.
Nächstes Projekt: Umbau einer ausrangierten Spülmaschine zur Flaschenspülmaschine.