Nach dem Brautag des Witbiers am letzten Wochenende konnte ich das Jungbier bereits diese Woche abfüllen, da die Hefe wie ein Panzer durch die Würze planiert ist. Bereits nach 24 Stunden war Ruhe im Gärröhrchen und bereits nach 2 Tagen war scheinbar der Endvergärungsgrad erreicht. Der Restextrakt änderte sich für weitere 5 Tage nicht mehr.
Da es sehr schade gewesen wäre, die vitale Hefe zu verwerfen und ich ohnehin schon länger ein White IPA brauen wollte, habe ich beschlossen, dies kurzerhand zu tun. Ein White IPA ist ein Hybrid aus einen belgischen Witbier und einem amerikanischen India Pale Ale (IPA).
Hier sind zwei gute (englischsprachige) Artikel zum Stil „White IPA“:
- „White IPA: Style Characteristics, Brewing Tips & History“ von Nick Carr
- „Introducing White IPA“ von John Michael Verive
Nachdem der letzte Brautag noch bei Nieselregen im überdachten Kellerabgang stattfinden musste, war das Wetter dieses Mal perfekt für ein Sommerbrautag.
Während der Speidel Braumeister durch die Rasten manövrierte, hab ich mich in den aufblasbaren Pool gelegt. Ich hatte schon „anstrengendere“ Brautage muss ich sagen.
Auch dieses Mal habe ich Weizenrohfrucht verwendet, nur wesentlich feiner gemahlen, um die Ausbeute zu verbessern. Das rohe getrocknete Weizenkorn ist wirklich steinhart. Daher habe ich die elektrische Getreidemühle mit dem Steinmahlwerk verwendet, um die Körner relativ fein zu zerkleinern. Auch die wit-typischen Gewürze waren wieder am Start, dieses Mal ergänzt durch eine Prise Anis und Fenchel.
Neben der höheren Stammwürze ist vor Allem der großzügige Hopfeneinsatz der maßgebliche Unterschied (im Vergleich zum Witbier) bei diesem Bierstil, wie man aus der folgenden Gegenüberstellung entnehmen kann.
Hier nochmal zum Vergleich:
Wit | White IPA | |
Stammwürze | ca. 11-15°Plato | ca. 14-17°Plato |
Alkohol | ca. 5-7% vol. | ca. 5,5-7,5% vol. |
Bitterkeit | <= 10 IBU | ca. 40-70 IBU |
Farbe | 4-6 EBC | 8-14 EBC |
Quelle: http://www.bjcp.org/docs/2015_Guidelines_Beer.pdf
Hier das Rezept:
Rezept „Fermentus White IPA“
Ausschlagmenge: 15l
Stammwürze: 16.6°P
Alkohol: 6.7%vol
Bittere: 50IBU
Farbe: 9EBC
Schüttung:
1800g Pilsner Malz (36%)
1400g Pale Ale Malz (28%)
600g Weizenflocken (12%)
500g Reisflocken (10%)
400g Karamellmalz Pils (8%)
150g Sauermalz (3%)
150g Haushaltszucker (3%)
Zusätze:
9g Orangenschale (10min Kochen)
6g Koriander (5min Kochen)
1,5g Fenchel (5min Kochen)
1,5g Anis (5min Kochen)
Wasser:
Hauptguss: 20l
Nachguss: 1.5l
Maische:
5000g Schüttung Einmaischen in 20 Liter Wasser mit 51°C ergibt 50°C. 10 Minuten Rast.
Aufheizen auf 55°C. 20 Minuten Rast.
Aufheizen auf 67°C. 80 Minuten Rast.
Abmaischen bei 78°C wenn Jodnormal
Hopfen:
5g Columbus Pellets 15.5%α zur Vorderwürze, 90min Kochen
5g Chinook Pellets 12.9%α 30min Kochen
5g Falconers Flight Pellets 9.1%α 30min Kochen
5g Yellow Sub Pellets 6%α 30min Kochen
8g Falconers Flight Pellets 9.1%α 10min Kochen
10g Chinook Pellets 12.9%α 10min Kochen
8g Yellow Sub Pellets 6%α 10min Kochen
30g Yellow Sub Pellets 6%α 6 Tage Stopfen
30g Falconers Flight Pellets 9.1%α 6 Tage Stopfen
30g Chinook Pellets 12.9%α 6 Tage Stopfen
Hefe:
Craft Series M21 Belgian Wit, Gärung bei 22°C